Thema 22: Aus den Jahren 1965-71
1965 Es erscheint ein Buch mit dem Titel „Das letzte Aufgebot des Teufels“. Es schildert den dramatischen Einsatz des Volkssturmbataillions 7/108 Franken von Hans Baron Freytag v. Loringhofen in den Oderbergen (Burgwall), um das Chausseehaus usw.
Am 8. Februar 1945 versucht der Bataillonführer Hauptmann Rieger Verstärkung für die Verteidigung seines Abschnittes um Lebus zu holen. Am Chausseehaus wird er von dem Hauptmann Meyer aus Frankfurt aufgehalten und unberechtigt beschuldigt, sich von der Hauptkampflinie entfernen zu wollen. Diese Beschuldigung ging soweit, dass er am nächsten Morgen den 09. Februar festgenommen wurde.
Schon am Abend des 10. Februar findet die Kriegsgerichtsverhandlung im ehemaligen Chausseehaus statt. Das Urteil: Wegen Verlassen der Stellung Todesstrafe, die aber durch Einsatz des Verteidigers Leutnant Petermann ausgesetzt wird, und dafür wird Hauptmann Rieger in eine Bewährungseinheit überstellt.
Hier Auszüge aus dem Buch:
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1965 Am Ende der Straße Sandfurt wird eine Kleingartenanlage eingeweiht. Dieses Grundstück war nach 1945 eine Brache, bedingt durch eine tiefe Senke, die vor 1945 geschaffen wurde. Durch diese Senke sollte die Umgehungsstraße von Frankfurt nach Lebus führen. Durch den großen Aushub waren Kies- und Sandschichten freigelegt. Viele Neubauern holten von dort über Jahre für ihren Häuserbau Kies oder Sand
(s. a. unser ►Thema 19 "Die Bodenreform 1945"). Die Kinder nutzten die Hänge zum Rodeln und Ski fahren.

Kleingartenanlage
1965 Der Kreisarzt Dr. Kludt eröffnet die Arztpraxis im Gemeindehaus (ehem. Schule, heute betreute Wohnstätte des Wichernheims).
1967 Einrichtung einer Konsumverkaufsstelle in einem schon über mehrere Jahre leer stehenden Gebäude. Es war davor im Besitz der Familie Minak, die die DDR vor 1961 verlassen hatte. Heute ist es ein modernisiertes Wohnhaus.

Bilder links und mittig: Konsum 1982; Bild rechts: dasselbe Gebäude 2014
1968 Abriss des Chausseehauses. Es stand an der Fernverkehrsstraße F 112 etwa hundert Meter von der Milchviehanlage und dem heutigen Pferdehof in Richtung Lebus auf der linken Seite.

Chausseehaus vor 1968
1969 Die ►Freiwillige Feuerwehr erhält ihr erstes motorisiertes Löschfahrzeug, einen LF 8. Den Löschgerätewagen zogen bisher Pferde.
1970 Kliestow, Ortsteil von Frankfurt, hat etwa 400 Einwohner
1970 09. Januar: Brand der Feldscheune. Die Feldscheune stand auf der linken Seite des Weges von der Chaussee zum ►Kleinen Kliestower See. Dieser Brand wurde nie richtig aufgeklärt.

Zeitungsbericht in "Neuer Tag" vom 13.01.1971

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Scheune vom Kleinen Kliestower See aufgenommen etwa 1951. Im Hintergrund sieht man noch den Brennereischornstein. |
Gasthof mit Schild "Kulturhaus"
(Foto etwa 1987)
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1971 Übernahme der Gaststätte durch die ►LPG Tierproduktion und Umbau zum kleinen „Kulturhaus“. Als erster Gastwirt bis 1972 ist Herr Winkler eingesetzt, danach Herr Hoffmann von 1972 bis 1974. Es folgten Herr Schulze 1974 bis 1981 und Herr Wuttig 1981 bis 1988.
1971 Die Freiwillige Feuerwehr erhält ein neues Löschfahrzeug Typ LF8 mit ST-A.
1971 31. Dezember: Eine Sylvesterrakete setzt das letzte Reetdachhaus neben der Kirche in Brand.
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zeitgenössische Darstellung des reetgedeckten Küsterhauses neben der Kirche um 1900 |
Foto des Hauses um 1956 |

Das abgebrannte Haus in einem Artikel in "Neuer Tag" vom 06.01.1972
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